Cannes - Ein letztes Souvenir

19Aug2022

Am Dienstag Mittag kam ich in Cannes am Bahnhof an. Da Google Maps meinte, es wären nur 15 Minuten bis zu meiner Unterkunft, entschied ich mich dazu zu laufen. Schwerwiegender Fehler. Es ging NUR bergauf. Und als ich dachte, ich hätte es fast geschafft, erwartete mich die Escalier Continental. Eine Treppe, die nie zu enden schien.

Oben angekommen empfing mich die Gastgeberin. Diesmal hatte ich kein Hotel sondern eher ein Loft. Die Frau war super nett, zeigte mir alles und gab mir schon erste Tipps, was ich unbedingt anschauen sollte.

Ich brachte meine Sachen aufs Zimmer, duschte und zog mich um und machte mich dann auf den Weg durch die Altstadt an den Hafen. Dort fand ich eine Pizzeria in der ich etwas zu essen fand.

Fun fact: Hier konnte ich den Tipp wieder nutzen, den mir die Freundin in Paris gegeben hatte, dass man lieber eine Karaffe Wasser bestellt, als eine Flasche, da man dann einfach nur Leitungswasser bekommt und nichts dafür zahlt. 

Danach lief ich noch ein Stück am Hafen entlang und wieder durch die kleinen Gassen hoch zurück zu meiner Unterkunft. Dort überlegte ich schon, was ich die letzten beiden Tage in Cannes sehen wollte und legte mich dann schlafen.

Mitten in der Nacht wachte ich zu einem heftigen Gewitter auf. Leider war dieses am nächsten Morgen noch nicht vorbei. Ich ließ mir also mit dem Frühstück ein wenig mehr Zeit. Meine Gastgeberin meinte noch zu mir, wenn es in Cannes regnet, dann immer nur einen Tag. Ich verließ mich also auf diese Info, obwohl der Wetterbericht an beiden Tagen Gewitter vorraussagte und buchte mir für den Donnerstag eine Fahrt mit der Fähre zur Ile St Marguerite.

Dann raffte ich mich auf, schnappte mir meinen Regenschirm und machte mich auf den Weg in die Altstadt. Dort lief ich zuerst an die Église Notre-Dame d'Espérance, am Cannes Schild vorbei und dann runter zum alten Hafen. 

Als ich dort ankam, fing es an in Strömen zu schütten! Ich ließ mich davon nicht unterkriegen und lief weiter am Riesenrad vorbei zum Casino und zum Palais des Festivals et des Congrès de Cannes.

Ich kam an einem Platz mit Karussells vorbei, lief am Strand entlang und über die Hauptstraße unten, auf der sich die ganzen teuren Designershops befanden. 

 

Dann ging es wieder weiter in die Stadt, zum Movie Cars Museum. Eine bemalte Wand, an der berühmte Filmautos "ausgestellt" sind.

Dann lief ich in die Rue d'Antibes, die Shoppingstraße und bummelte dort ein wenig entlang. Ich suchte in inm kleinen Souvenirshop Unterschlupf und besorgte ein letztes Andenken. Der Regen wurde immer heftiger, also entschied ich mich dazu etwas zu essen zu holen und zurück zu gehen. Hinsetzen könnte man sich nirgends, weil alles voll war mit Leuten die sich unterstellten. Mittlerweile war mir auch ziemlich kalt, da ich trotz des Schirms komplett nass war, weil es eben auch sehr windig war. Also machte ich mir in der Unterkunft einen gemütlichen Serienabend mit Regenschauer und Blitz und Donner im Hintergrund.

Am nächsten Tag sah es morgens noch nicht so viel versprechend aus. Beim Frühstück lernte ich das Pärchen kennen, das in dem zweiten Zimmer der Unterkunft wohnte. Die beiden kamen aus der Nähe von Wien und wir konnten uns auf deutsch unterhalten. Ich erzählte Ihnen von meinem Plan auf die Insel zu fahren. Die beiden wollten auch mit der Fähre fahren, aber auf die kleinere der beiden Inseln. Wir setzten unser Vertrauen in unsere Gastgeberin und den Wettergott. Ich machte mich also nach dem Frühstück trotz des dunkeln Himmels auf den Weg zum Hafen und nahm die Fähre zur Insel. Wir tuckerten etwa 15-20 Minuten über das Meer.

Glücklicherweise klarte der Himmel immer weiter auf, bis irgendwann die Sonne anfing zu scheinen. Ich drehte eine Runde über die Insel und sah mir alles sehenswerte an. Das einzige was ich nicht machte, weil ich erstens nicht mit so tollem Wetter gerechnet hatte und zweitens sowieso zu viel Schiss gehabt hätte, war zu den Statuen im Meer tauchen. Aber ich lief über die Waldwege der Insel und am Meer entlang. Dort kletterte ich auch auf einen riesigen Steinbrocken und genoss die Aussicht ein wenig. Das Wasser war türkisblau und glasklar. Mit der Sonne und dem tollen Wetter dann, hatte sich der Ausflug wirklich gelohnt. Auf die Einheimischen zu hören, ist immer eine gute Entscheidung.

Die Insel war kleiner als gedacht und so war ich relativ schnell wieder zurück am Steg und konnte mittags zurück fahren. Wieder in Cannes traf ich dann eine Freundin und ihre Familie, die eigentlich im Nachbarort Urlaub machen, aber einen Tagesausflug nach Cannes gemacht hatten. Wir aßen etwas zusammen und quatschen. Dann machten wir uns nochmal auf in die Stadt zum bummeln und shoppen. 

Um etwa 16:30Uhr verabschiedeten wir uns dann wieder, ich ging nochmal in den Supermarkt um Getränke und Snacks für heute zu holen und lief dann wieder zurück zu meiner Unterkunft. Auf dem Rückweg traf ich nochmal das Pärchen aus dem Nachbarzimmer. Wir unterhielten und kurz über das gute Wetter und unsere Ausflüge auf die Inseln. Sie waren genauso begeistert wie ich.

In meinem Zimmer angekommen ging ich duschen und packte schonmal meinen Koffer. Dann ließ ich den letzten Abend noch entspannt ausklingen und ging früh schlafen. Heute morgen musste ich früh aufstehen. Um kurz vor acht stand ich dann am Bahnhof in Cannes. Auf dem Weg dort hin im Bus wurde ich erstmal kontrolliert.

Jetzt sitze ich seit 3 Stunden im Zug. In gut 2 Stunden muss ich in Paris umsteigen. Dafür habe ich anderthalb Stunden Zeit. Also kann ich entspannt den Bahnhof wechseln und mir etwas zu essen gönnen. Dann geht es weiter nach Mannheim, wo ich noch ein letztes Mal umsteigen muss, bevor ich dann heute Abend in Mainz ankomme.

Bis jetzt läuft alles nach Plan (Holz!). Ich hoffe es bleibt dabei. Ich melde mich voraussichtlich nächste Woche nochmal bei Euch. Ich freue mich auf meine Lieblingsstadt!

Bis später!

Annalena