Marseille - Hafen der Ruhe

16Aug2022

Am Samstag kam ich spät abends im B&B in Marseille an.

Ich checkte ein und ging auf mein Zimmer. Das Schloss war ein Zahlenschloss, was ich eigentlich ganz cool fand, weil es keinen Schlüssel gab, den ich verlieren könnte. Hinter der Tür erwartete mich ein riesiges Doppelbett und eine Toilette, die mir das Gefühl gab sie würde von der Wand fallen, wenn ich mich drauf setzte. Sie hat es aber zum Glück überlebt. Ich war von der Zugfahrt sehr erschöpft und legte mich direkt ins Bett und schlief.

Am nächsten Tag ging es mir nicht so gut, also ging ich zum Frühstück, kurz einkaufen, in einem Supermarkt, der zum Glück auch sonntags geöffnet hatte und legte mich wieder hin. Da sich der Himmel zu zog und es gewitterte, war das vorerst auch eine gute Idee.

Als das Wetter später besser wurde und es mir besser ging, machte ich mich auf den Weg zu les Terrasses du Port, ein kleines Einkaufszentrum mit einer Terrasse oben, von der man den Hafen sehen kann.

Dann lief ich weiter an die Cathedrale la Mayor. Dort ging ich natürlich wieder kurz rein, wo gerade ein Gottesdienst stattfand und setzte mich auch kurz hin. Leider verstand ich kein Wort, aber ich blieb trotzdem kurz sitzen und lauschte einfach dem Klang der Stimmen.

Danach schlenderte ich schon wieder zurück zum Hotel, weil ich einfach noch platt war, aber auch, weil es wieder anfangen sollte zu regnen. So verbrachte ich den ersten Tag also hauptsächlich im Hotelzimmer und entspannte gänzlich.

Am nächsten Morgen ging es mir wieder besser und das Wetter war traumhaft. Also entschied ich mich die 40 Minuten Fußmarsch an den Strand in Angriff zu nehmen. Dieser führte mich auch am Vieux Port, also am alten Hafen von Marseille vorbei. Von dort hatte man einen super Blick auf die Notre-Dame-de-la-Garde.

Am Strand breitete ich mein Handtuch aus und legte mich zum Entspannen hin. Die kleine Bucht war total überfüllt. Ich ging nur kurz mit den Füßen ins Wasser, weil ich es nicht mag, wenn ich den Boden nicht sehen kann, was schwierig bis unmöglich ist, wenn so viele Menschen im Wasser sind. Aber das Wasser war wunderschön und ab und zu fuhren ein paar Schiffe vorbei, auch große Kreuzfahrtschiffe.

Irgendwann saß eine Französin neben mir, die mir empfohl durch das Viertel le Panier zu laufen. Es ist das einzige historische Viertel der Stadt, das vom zweiten Weltkrieg verschont erhalten blieb. Sie empfohl mir auch, auf jeden Fall an die Kirche zu laufen, da sie das Wahrzeichen Marseilles ist. Da entschied ich mich jedoch dagegen, da ich bei der Hitze nur ungern auf den Berg hoch laufen wollte, nachdem ich schon den Weg an den Strand hinter mir hatte.

Nach etwa zwei Stunden machte ich mich auf den Rückweg. Ich lief nochmal auf der anderen Seite des alten Hafens an kleinen Ständen vorbei und genoss die frische Luft.

Dann lief ich durch le Panier zurück zu meinem Hotel. Sie hatte nicht zu viel versprochen. Die Wände der Häuser waren voll mit Streetart. Vor allem das Motiv des Gesichts einer jungen Frau begeisterte mich jedes Mal wieder.

Ich holte mir noch etwas zu Essen und Getränke für die Zugfahrt heute und begab mich dann wieder auf mein Hotelzimmer. Dort duschte ich erstmal den ganzen Sand ab und begann dann wieder meinen Koffer zu packen. Mittlerweile Reise ich mit meinem Koffer, meiner Bauchtasche, meinem Rucksack und einem weiteren Beutel, da ich im Koffer keinen Platz mehr habe. 😅

Heute morgen ging es dann entspannt zum Frühstück und ich packte die Reste in meinen Koffer. Dann checkte ich um etwa 11Uhr aus und stieg in die Metro. Blöderweise fährt die momentan nicht an den Bahnhof, also musste ich eine Station weiter und dann in die andere Richtung zurück fahren. Das war aber kein Problem. 

Vor Ort checkte ich nochmal, dass ich für diese Fahrt auch wirklich keinen Sitzplatz brauchte und lief dann ans Gleis. Ich lief bis nach ganz hinten, wo die Wagen noch komplett leer waren und suchte mir einen netten Sitzplatz. Jetzt sitze ich zwar rückwärts, aber das macht mir ja zum Glück nichts aus.

Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, dass ich jetzt schon auf dem Weg zu meinem letzten Stop in Cannes bin. Am Freitag Morgen geht es einfach schon zurück nach Mainz. Natürlich freue ich mich auf Zuhause, aber die letzten Tage gingen super schnell rum und ich kann noch gar nicht glauben, dass es in 3 Tagen nach Hause geht.

Am Freitag schreibe ich euch einen letzten Bericht über Cannes und ich versuche noch einen Abschlussbericht am Wochenende oder in der kommenden Woche zu schreiben.

Ich hoffe sehr, dass es euch allen gut geht und freue mich darauf euch wieder zu sehen.

Bis ganz bald, 

Eure Annalena